2:6 Debakel gegen Nickelhütte Aue II
Am 23.2. empfing ASP I die Mannschaft von Nickelhütte Aue II zur 8. Runde der Schach-Oberliga. Die Ausgangslage war für beide Mannschaften klar, Abstiegs-Endspiel Ausgabe I. Während Aue sich den Luxus leisten konnte, Teamkäptn Lutz Diebl als kaffeeholenden Trainer „aufzustellen“, waren bei uns Personalsorgen angesagt. Neben Milan Orsag fehlte auch Günther Jahnel. Nichtsdestotrotz, es war ein sonniger frühlingshafter Sonntag, die Laune war gut. Aber dann begann der Wettkampf.
Die Wettkampfhistorie ist zweigeteilt. Jiri Lechtynsky an Brett 1 fügte seiner Sammlung ereignisarmer Kurzremisen ein weiteres Exemplar hinzu. Immerhin mit Schwarz. Es folgte ein Remis von Jan Kregelin, ebenfalls mit Schwarz an Brett 7, staubtrocken ausgeglichen mit thematischen Standardideen im Dameninder. Bei Sibylle Heyme an 6 gingen früh die Damen vom Brett, es kam kein rechter Spielfluss auf, ebenfalls remis. Olaf Brechlin an 8 stand nach gewohnt dubioser Eröffnungsbehandlung anfangs etwas komisch, konnte sich dann aber befreien. In einer Stellung, in der bei einigen schon zarte Hoffnungen auf mehr keimten, jedoch ebenfalls der Remisschluss. 2:2 nach etwa 3 Stunden.
Der zweite Teil des Wettkampfs verlief wenig schmeichelhaft. Es begann an Brett 2, wo Klaus-Dieter Kesik mit Weiß einen wilden Angriff entfesselte. Zwischenzeitlich mit einem Turm weniger wurde der schwarze König quer über die Grundlinie gejagt. Aber ein Turm ist eben ein Turm, der König entkam, und das war es dann, 2:3. Weiter ging das Trauerspiel an Brett 3 bei Robert Böhm. Die Eröffnung solide gemeistert, fast eine Stunde Bedenkzeitplus, fand sich dennoch kein Plan, ein bisschen ungenaues Rumgeeiere, dann kippte die Stellung, 2:4. Roland Graf agierte gewohnt solide, beschloss dann jedoch den äußerst festen Aufbau seines Gegners mit einer Art Ganzfeldpressing zu bearbeiten. In Zeitnot wurde er humorlos ausgekontert, 2:5. Rüdiger Schuh hatte mit Schwarz ebenfalls keinen Nachteil nach der Eröffnung. Ihm war es dann „vergönnt“, in einem leicht schlechteren Turm-Läufer-Endspiel eine siebenstundige Massage zum 2:6 verpasst zu bekommen.
Ein Tag zum Vergessen. Platz 9 und ein echtes Abstiegs-Endspiel der Kategorie „the winner takes it all“ gegen Chemnitz sind nun die Ausgangslage für die restlichen drei Runden.
Robert Böhm