Okt
24
2010
Erfolgreicher Saisonbeginn nach großem Kampf gegen starke Gegner
Zum Auftakt der neuen Oberligasaison empfingen wir am 24.10.2010 die Mannschaft vom SV Rochade Magdeburg, den Dritten der vorherigen Spielserie. Unsere Gäste, die als Favo-riten in diesen Wettkampf gingen, wollten Ihren Anspruch, im Vorderfeld der dritthöchsten Liga Deutschlands mitzuspielen, in die Tat umsetzen und kamen dementsprechend gut vor-bereitet nach Schwarzkollm.
Unsere Mannschaft war ebenfalls bestens präpariert auf den Gegner, beste Voraussetzungen also für einen wirklich spannenden Wettkampfverlauf. Zunächst wurden nach ausgeglichenem Spiel die Punkte an den Brettern 4, 5 und 7 geteilt. Das sollten allerdings die einzigen friedlichen Spielausgänge bleiben! Am 2. Brett zeichnete sich ein Sieg für uns durch FIDE-Meister Günther Jahnel ab, der sei-nen Gegner für ungenaue Züge in der Eröffnung bestrafte und einen nicht mehr abzuweh-renden Angriff gegen den schwarzen König zu einem vollen Punkt umwandeln konnte. Einen Rückschlag erhielten wir durch die Niederlage von unserem tschechischen Großmeis-ter Jiri Lechtynsky am Spitzenbrett. Er musste sich dem sehr stark aufspielendem FIDE-Meister Mike Stolz, der im Partieverlauf einen ungenauen Zug unerbittlich bestrafte, beugen. Damit stand es 21/2: 21/2 und zu diesem Zeitpunkt nach etwa 4 Stunden konnte niemand ah-nen, welches Drama sich noch abspielen sollte. Nach knapp 41/2 Stunden Spielzeit musste sich der Gegner von Olaf Brechlin am 8. Brett geschlagen geben, nachdem dieser mit 2 verbundenen Freibauern im Endspiel einen nicht mehr abzuwendenden entscheidenden Materialvorteil zu erzielen gedroht hatte. Doch wer nun geglaubt hatte, dass der Wettkampf entschieden war, wurde durch unsere Niederlage am 6. Brett von Sibylle Heyme eines Besseren belehrt. Leider hatte sie in äußert komplizier-ter Stellung nicht weit genug gerechnet und stand nach einer optisch zunächst gut ausse-henden Kombination plötzlich in einem chancenlosen Endspiel. Sie hatte zwar einen Turm gegen einen Springer, einen sogenannten Qualitätsvorteil, erkämpft, jedoch bekam dafür ihr Gegner einen entfernten, nicht mehr aufzuhaltenden Freibauern am Damenflügel, der die Partie entschied. Somit war beim Stand von 31/2:31/2 wieder alles offen. Der Wettkampf kon-zentrierte sich nun auf die letzte noch laufende Partie am 3. Brett, wo unser FIDE-Meister Klaus-Dieter Kesik mit den schwarzen Steinen spielend zwar einen Bauern mehr hatte, aber beide Könige völlig unsicher standen, so dass ein einziger ungenauer Zug das sofortige Par-tieende bedeuten würde. Nach 40 Zügen, der ersten Zeitkontrolle, spitzte sich die Lage un-aufhörlich weiter zu, da beide Spieler den vollen Punkt wollten und kompromisslos den An-griff suchten. Nun konnte jeder Zug den gesamten Mannschaftswettkampf entscheiden! Schließlich ergab sich nach über 5 Stunden Spielzeit eine Stellung, die eigentlich von keiner Seite mehr zu gewinnen war, da Dauerschach durch den Weißspieler unvermeidlich schien. Doch nach knapp 6 Stunden entschied ein Augenblick der Unachtsamkeit den Wettkampf. Klaus-Dieter Kesik konnte dies ausnutzen, in dem er mit einer zwangsläufigen Zugfolge den Gegner Matt setzte. Die Freude über diesen schwer erkämpften und nicht erwarteten 41/2:31/2 Sieg gegen eine als Geheimfavorit für den Aufstieg in die 2. Bundesliga gehandelte Mann-schaft war allen unseren Spielern anzusehen und sollte uns für die nächsten schweren Auf-gaben, u. a. am 12.12.2010 in Schwarzkollm gegen den Absteiger aus der 2. Bundesliga, den SC Leipzig-Gohlis, Auftrieb geben. Man darf gespannt sein, wie sich der weitere Saison-verlauf entwickelt.
Rüdiger Schuh
Mannschaftsleiter der 1. Mannschaft des
SC Hoyerswerda
comments powered by Disqus